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Wednesday, August 4, 2021

Grice, Hart, e Botero: la ragione di stato

 Der konservativste unter ihnen war Giovanni Botero (1540 bis 1617), ein Jesuitenzögling und Kleriker, der als Sekretär des Kardinals Karl Borromäus in Mailand, dann im Dienste des Herzogs von Savoyen in Rom , als Erzieher savoyischer Prinzen in Madrid und schließlich in gelehrter Muße in Paris die politische Welt Süd- und Westeuropas gründlich kennen lernte und durch seine vielgelesenen Werke, vor allem durch das Buch Della ragion di Stato (1589) politisch Schule machte und zahlreiche Nachtreter seiner Gedanken fand.1) Denn er befriedigte so recht das Bedürfnis des höfischen und sonstwie politisch interessierten Publikums nach einer leicht verdau lichen und geschmackvoll gebotenen Nahrung. An Machia velli gemessen,war er ein mittelmäßiger Kopf. Er hatte nicht wiedieserEcken und Kanten,an denen man sich wund reiben konnte, und empfahl sich den katholisch-bigotten Höfen der

Gegenreformation als ein mildes Gegengift gegen Machiavellis Zynismus und Unkirchlichkeit, ohne daß man dabei auf das Nützliche in Machiavellis Rezepten ganz zu verzichten brauchte . Sein Lehrgebäude stellt eine aus dem Renaissancestil erwach sene, reich geschmückte Jesuitenkirche dar, und sein Lehrton
ist der eines Würde, Sanftmut und Strenge richtig mischen den Predigers. Er bot aus dem Schatze seines Wissens und seiner politischen Erfahrungen jedem etwas und konnte die Freunde der spanischen Weltmacht und der Kirche ebenso befriedigen, wie die Bewunderer der republikanischen Selb ständigkeit Venedigs. Man lobte an ihm , recht aus dem
1) Wahre Katakomben von vergessener Literatur der Medio kritäten tun sich hier auf. Vgl. über sie die von außerordentlicher Belesenheitzeugenden, geistvollen,aberetwaskapriziösenund wort reichen Bücher von Ferrari, Histoire de la raison d'état 1860 und Corso sugli scrittori politici italiani 1862 (auch viele ungedruckte Schriften werden von ihm behandelt) und Cavalli, La scienza politica inItaliainMemor. delR.IstitutoVeneto17(1872). Im allgemeinen vgl. Gotheins Darstellung in „ Staat und Gesellschaft der neueren Zeit“ (Hinneberg, Kultur der Gegenwart) und das 5. Kapitel dieses Buches. 6* Kunstgeschmacke der Zeit heraus, die dolce armonia, und katholische Monarchen empfahlen sein Buch ihren Thron folgern . )
Gleich zu Beginn seines Werkes unternahm er es, das
neue, machiavellistisch anrüchig gewordene Schlagwort der ragione di stato zu entgiften und ihm einen harmlosen Sinn zu geben. Ragione di stato, definierte er, ist die Kenntnis der Mittel, die geeignet sind, einen Staat zu gründen , zu erhalten und zuvermehren.Wenn man aberfrage,welchesdiegrößere Leistung sei, einen Staat zu vergrößern oder zu erhalten , so müsse man antworten, das letztere. Denn man erwirbt durch Gewalt, man erhält durch Weisheit. Gewalt können viele üben, Weisheit nur wenige. Und wenn man frage, welche Reiche die dauerhaftesten seien, die großen, mittleren oder kleineren,soseidieAntwort:diemittleren. Denn diekleinen seien zu sehr bedroht von den Machtgelüsten der großen , und die großen seien der Eifersucht der Nachbarn und der inneren Entartung zu sehr ausgesetzt. „Die Reiche, die die Frugalität auf die Höhe geführt hat,sind durch die Opulenz verfallen.“ Sparta verfiel erst, als es seine Herrschaft er weiterte. Als Beispiel aber für die größere Haltbarkeit der mittleren Staaten rühmte er vor allem Venedig. Leider jedoch wollten die mittleren Staaten sich nicht immer begnügen , sondern strebten nach Größe, und dann kämen sie in Gefahr, wie Venedigs frühere Ausdehnungsversuche zeigten. Die spanische Großmacht warnte er in geschickter Weise, die Freiheit Venedigs nicht anzutasten : „Brich nicht mit m ä c h tigen Republiken, außer wenn der Vorteil sehr groß und der Sieg sicher ist; denn die Liebe zur Freiheit in ihnen ist so heftig und so tief verwurzelt, daß es fast unmöglich ist, sie auszurotten. Die Unternehmungen und Pläne der Fürsten sterben mit ihnen; die Gedanken und Beratschlagungen der freien Städte sind fast unsterblich.“ Nach dieser Anleihe bei Machiavelli) bekam dann aber auch das Haus Habsburg
1) Calderini, Discorsi sopra la ragion di stato del Signor Botero, Proemio, Neudruck 1609.
2) Principe, c.5: Ma nelle repubbliche è maggior vita, maggior
odio, più desiderio di vendetta; nè gli lascia nè puo lasciare riposare la memoria dell'antica libertà] sein Lob, denn die Größe seiner Fürsten sei der Lohn ihrer hervorragenden Frömmigkeit. Brich vor allem auch nicht, lehrte er weiter, mit der Kirche, es würde immer als gottlos erscheinen und doch nichts nützen . Mailand, Florenz, Neapel, Venedig haben bei ihren Kriegen mit den Päpsten ja doch nur viel ausgegeben und nichts profitiert. Die Koinzidenz des kirchlichen und des realpolitischen Interesses, auf der das ganze spanische System beruhte, war also auch ein Kernstück seiner Lehre von der ragione di stato. Geh mit der Kirche, und es geht dir gut, ist ihr Sinn . Er riet den Fürsten, vor jeder Beratung im Staatsrate die Sache erst in einem Gewissensrate mit ausgezeichneten D o k toren der Theologie zu besprechen. Dennoch war er weltklug und erfahren genug, um zu wissen, daß es zwischen Welt klugheit und Frömmigkeit nicht immer ganz stimmte. Mochte er das Wesen der wahren Staatsräson noch so sanft und maßvoll umschreiben und es den Bedürfnissen der Kirche und der Moral anzupassen versuchen, so konnte er sich doch, wenn er den Dingen ins Auge sah, nicht verhehlen, daß der kristallisch harte Kern alles politischen Handelns, ganz wie es Machiavelli schon gelehrt hatte, das selbstische Interesse des Fürsten oder Staates war. „Halte es für eine ausgemachte Sache," schrieb er,„daß in den Erwägungen der Fürsten das Interesse das ist,was jede Rücksicht besiegt. Und deswegen darf man nicht trauen auf Freundschaft, auf Verwandtschaft, auf Bündnis, auf irgendein anderes Band, wofern nicht dieses auch das Interesse dessen, mit dem man verhandelt, zum Fundamente hat.“ In einem Anhange zu seinem Buche gab er schließlich unumwunden zu,daß Staatsräson und Interesse im wesentlichen dasselbe seien : „ Die Fürsten richten sich in Freundschaften und Feindschaften nach dem, was ihnen Vorteil bringt. Wie es Speisen gibt, die von Natur un schmackhaft, durch die Würze, die ihnen der Koch gibt, schmackhaft werden , so neigen sie, von Natur ohne Affektion , zu dieser oder jener Seite, je nachdem das Interesse ihren Geist und ihren Affekt zurichtet, weil schließlich ragione di stato wenig anderes ist als ragione d'interesse." 1)
1) Aggiunte fatte alla sua ragion di stato. Venedig 1606, S. 67 f. ] Ein tieferes Nachdenken hätte ihn irre machen müssen an der von ihm so salbungsvoll gelehrten Harmonie staat licher Interessen und kirchlicher Pflichten und ihn in allerlei für das Denken seiner Zeit noch nicht reife Probleme der Weltanschauung verstricken können. Er ging dem aus dem Wege, wie es der praktische Staatsmann aller Zeiten getan hat,und begnügte sich,die Fürsten zu ermahnen,keine Staats räson aufzurichten, die dem Gesetze Gottes widerspräche, gleichsam wie einen Altar gegen den anderen Altar. U n d a m Schlusse seines Buches schwang er sich gar zu einer Ver urteilung der modernen Interessenpolitik überhaupt auf. Heute können, so führte er aus, keine großen gemeinsamen Unternehmungen der Fürsten mehr zustande kommen , weil die Verschiedenheit der Interessen sie zu sehr spaltet. Einst aber, in den heroischen Zeiten der Kreuzzüge, konnte m a n sich ohne anderes Interesse als das der Ehre Gottes z u s a m mentun. Die griechischen Kaiser traten den Kreuzfahrern in den Weg. Was war die Folge? Die Barbaren vertrieben zuerst die Unseren aus Asien und unterwarfen sich dann die Griechen. Ecco il frutto della moderna politica. In einem späteren Werke führte er auch den Verfall Frankreichs auf dieselbe Ursache zurück. Weil sich Frankreich mit Türken und Hugenotten befreundete, erschlaffte der Glaube, denn „wenn man alle Dinge auf eine unvernünftige und tierische ragion di stato zurückführt, löst sich das Band der Seelen und die Vereinigung der Völker im Glauben."1)
Boteros Theorie konnte also als gutes Brevier für politi
sierende katholische Beichtväter dienen. Man predigte die Unterwerfung des eigenen Interesses unter die Ehre Gottes, man predigte ferner, was nicht immer ganz stimmte, die Harmonie des eigenen Interesses mit der Ehre Gottes, und man konstatierte schließlich, wenn es darauf ankam , bald achselzuckend, bald beklagend den Sieg des eigenen Interesses über alle anderen Lebensmächte. Aber diese Brechungen und Widersprüche spiegelten genau die politische Praxis der gegenreformatorischen Höfe. Einer der Päpste selber, U r ban VIII., gab ihnen in den folgenden Zeiten das verführe
1) Le relazioni universali (1595) 2, 8; s. darüber unten] rische Beispiel, das Staatsinteresse über das kirchliche Interesse zu stellen und den katholischen Mächten in ihrem Kampfe gegen Gustav Adolf in den Arm zu fallen.
Nicht nur die kirchliche, sondern auch die humanistische Tradition hinderte Botero, mit konsequentem Wirklichkeits sinne und rein empirisch seine Lehre auszubauen. Er entnahm Probleme und Mittel der Staatskunst noch in großem U m
fange aus den antiken Schriftstellern, ohne sich zu fragen , ob sie auf die modernen Verhältnisse anwendbar seien.) Freilich verfuhren auch größere als er, Machiavelli und Bodinus, nicht anders. Diese konventionelle humanistische Methode beruhte nicht nur auf der Verehrung, die m a n d e m Altertume widmete,sondern auch auf der althergebrachten dogmatischen Geschichtsauffassung, die alles geschichtliche Geschehen und die in ihm zutage getretenen Staats- und Lebensformen als gleichartig und deshalb als immer wiederkehrend ansah. So war Botero imstande, als beste und höchste Quelle poli tischer Klugheit nicht die eigene Erfahrung, die doch immer beschränkt sei, auch nicht die Information durch Zeitgenossen, sondern die Historien zu nennen, „denn diese umfassen das ganze Leben der Welt.“
So sahen er und seine Zeitgenossen alte und neue G e schichte als eine einzige Beispielmasse an, aus der man all gemeingültige Maximen der Staatskunst herauszog, wobei man dann sehr relative Erfahrungen naiv verallgemeinerte. Dabei fehlte es keineswegs an Interesse für die individuellen Verschiedenheiten innerhalb der wirklichen Staatenwelt, in
der man lebte. Die Verfasser der venetianischen Relationen gaben sich Mühe genug, ihre Herren über sie zuverlässig zu informieren, und Botero suchte dasselbe Bedürfnis zu b e friedigen durch eine groß angelegte Staatenkunde,die er unter dem Titel Le relazioni universali 1595 herausgab .) Er ver sprach hier auch über die Ursachen der Größe und des Teich tums der mächtigeren Fürsten zu handeln , aber blieb dabei im rein Statistischen und Zeitgeschichtlichen stecken und
1) Vgl. namentlich Buch 6 der Ragione di stato über die Mittel zur Abwehr auswärtiger Feinde.
3) Den ungedruckten 5. Teil des Werkes hat Gioda in seiner Biographie Boteros (1895, 3 Bde.) herausgegeben.
 
 begnügte sich meist mit tatsächlichen Angaben über Re gierungsformen, Finanzen, Heerwesen und Beziehungen zu den angrenzenden Fürsten. Zu einer schärferen Charakteristik der verschiedenen politischen Systeme und Interessen schwang er sich noch nicht auf.
Auch der Bedeutendste dieser ganzen Gruppe, die an der Lehre von der ragione di stato arbeitete, Boccalini tat es noch nicht. Aber er ragte aus ihr weit heraus durch das per sönliche Lebensfeuer, das sein politisches Denken durch glühte. Die Probleme, die ihn beschäftigten, und die A n t worten, die er gab, waren von denen Boteros und seiner Genossen nicht so sehr verschieden. Aber während sie bei diesen zu einer seichten Konvention verflachten, wurden sie ihm zu einem wahrhaften, leidenschaftlichen Erlebnis und
entwickelten erst dadurch ihren vollen geschichtlichen Inhalt. Der Geist der echten Renaissance und Machiavellis lebte in ihm wieder auf, aber fortentwickelt zum unruhig bewegten
Barock. Er wirkte auf die Zeitgenossen vor allem als ein überaus witziger Spötter, als ein Meister der Ironie und S a tire, der allen über den Nacken sah und alle Menschlichkeiten erbarmungslos bloßstellte. Aber schon hierin und erst recht in seinen nachgelassenen Schriften, die lange nach seinem Tode erschienen, offenbaren sich dem Nachlebenden die tieferen Hintergründe seines Denkens.
Il più conservatore tra loro fu Giovanni Botero (1540-1617), allievo e chierico gesuita che lavorò come segretario del cardinale Carlo Borromeo a Milano, poi al servizio del duca di Savoia a Roma, come educatore dei principi sabaudi a Madrid e finalmente nel tempo libero a Parigi conobbe a fondo il mondo politico dell'Europa meridionale e occidentale e attraverso le sue opere molto lette, in particolare il libro Della ragion di Stato (1589), fece scuola politica e trovò numerosi seguaci del suo pensiero.1) Perché soddisfaceva davvero le esigenze del pubblico aulico e per altro politicamente interessato alla ricerca di cibi facilmente digeribili e gustosi. Messo a confronto con Machia velli, era una testa mediocre. Non aveva questi angoli e spigoli contro cui fregarsi, e si raccomandava alle fanatiche corti cattoliche del
La Controriforma come mite antidoto al cinismo e all'infedeltà di Machiavelli, senza dover rinunciare completamente all'utilità delle sue ricette. Il suo edificio didattico è una chiesa gesuita riccamente decorata che è cresciuta dallo stile rinascimentale, e il suo tono di insegnamento
è quella di una dignità, mansuetudine e severità mescolando opportunamente il predicatore. Dal tesoro della sua conoscenza ed esperienza politica ha offerto qualcosa a tutti ed è stato in grado di soddisfare gli amici della potenza mondiale spagnola e della Chiesa, nonché gli ammiratori dell'indipendenza repubblicana di Venezia. Uno lo lodava, fin dal
1) Qui si aprono vere catacombe della letteratura dimenticata della critica mediatica. Su di essi, vedi i libri estremamente ben letti, ingegnosi, ma un po' capricciosi e ricchi di parole di Ferrari, Histoire de la ragion d'état 1860 e Corso sugli scrittori politici italiani 1862 (si occupa anche di molti scritti non stampati) e Cavalli, La scienza politica inItaliainMemor. del R.Istituto Veneto17 (1872). In generale, vedere la presentazione di Gothein in “State and Society of Modern Times” (Hinneberg, Kultur der Gegenwart) e il quinto capitolo di questo libro. 6 * I gusti artistici dell'epoca, la dolce armonia ei monarchi cattolici raccomandarono il suo libro deducendone il trono. ) Proprio all'inizio del suo lavoro, ha intrapreso questo
disintossicare il nuovo tormentone machiavellico disdicevole della ragione di stato e dargli un significato innocuo. Ragione di stato, ha definito, è la conoscenza dei mezzi atti a fondare, mantenere e accrescere uno stato, ma se ci si chiede quale sia la più grande conquista per allargare o mantenere uno stato, si deve rispondere, quest'ultimo. Perché si acquisisce con la violenza, si riceve con la saggezza. Molti possono praticare la violenza, ma solo pochi possono praticare la saggezza. E se chiedi quali imperi sono i più duraturi, il grande, il medio o il piccolo, la risposta è: il mezzo. Perché i piccoli sono troppo minacciati dalla brama di potere dei grandi, ei grandi sono troppo esposti alla gelosia dei loro vicini e alla degenerazione interna. "Gli imperi che la frugalità ha innalzato sono caduti a causa dell'opulenza." Sparta cadde in rovina solo quando espanse il suo dominio. Tuttavia elogiò soprattutto Venezia come esempio della maggiore durabilità degli stati centrali. Sfortunatamente, però, gli stati intermedi non volevano sempre essere soddisfatti, ma lottavano per le dimensioni, e allora sarebbero stati in pericolo, come dimostrarono i primi tentativi di espansione di Venezia. Avvertì abilmente la superpotenza spagnola di non invadere la libertà di Venezia: “Non rompere con repubbliche potenti se il vantaggio non è grande e la vittoria è certa; perché l'amore per la libertà in loro è così intenso e così profondamente radicato che è quasi impossibile sradicarlo. Le imprese ei progetti dei principi muoiono con loro; i pensieri e le deliberazioni delle libere città sono quasi immortali. ”Dopo questo prestito di Machiavelli) anche la Casa d'Asburgo ottenne
1) Calderini, Discorsi sopra la ragion di stato del Signor Botero, Proemio, ristampa 1609.
2) Principe, c.5: Ma nelle repubbliche è maggior vita, maggior
odio, più desiderio di vendetta; nè gli lascia nè può lasciare riposare la memoria dell'antica libertà], perché la grandezza dei suoi principi è la ricompensa della loro eccezionale pietà. Soprattutto, non rompere con la chiesa, insegnava, sarebbe sempre apparsa senza Dio e tuttavia non sarebbe stata di alcuna utilità. Milano, Firenze, Napoli e Venezia spendevano solo molto nelle loro guerre con i Papi e non ne beneficiavano. La coincidenza di interessi ecclesiastici e reali politici, su cui si basava l'intero sistema spagnolo, era quindi anche un elemento centrale della sua dottrina della ragione di stato. Vai con la chiesa e stai bene, è il loro scopo.
Consigliava ai principi, prima di ogni consultazione nel consiglio di stato, di discutere la questione con eccellenti dottori teologici in un consiglio di coscienza. Eppure era abbastanza mondano ed esperto da sapere che non era sempre giusto tra la saggezza mondana e la pietà. Per quanto gentilmente e misurato potesse descrivere l'essenza della vera ragion d'essere e cercare di adattarla alle esigenze della Chiesa e della morale, quando guardava le cose negli occhi, non poteva nascondersi che la durezza cristallina nucleo di ogni azione politica Come già aveva insegnato Machiavelli, era l'interesse egoistico del principe o dello stato. «Considera cosa scontata», scriveva, «che nelle deliberazioni dei principi l'interesse è ciò che supera ogni considerazione. Ed è per questo che non ci si può fidare dell'amicizia, della parentela, dell'alleanza, di qualsiasi altro legame, se così non è anche questo ha gli interessi di coloro con i quali si negozia come fondamento. "In un'appendice al suo libro, ha infine ammesso francamente che ragione di stato e interesse sono essenzialmente la stessa cosa:" I principi si orientano nelle amicizie e nelle inimicizie secondo quanto vi sono piatti che sono naturalmente sgradevoli, resi appetibili dal condimento che dà loro la cuoca, per cui tendono, naturalmente senza affetto, da una parte o dall'altra, a seconda dell'interesse della loro mente e preparano il suo affetto, perché in fondo ragione di stato è poco altro che ragione d'interesse." 1)1) Aggiunte grasso alla sua ragion di stato. Venezia 1606, p. 67 sg.] Una riflessione più profonda avrebbe dovuto sviarlo dall'armonia degli interessi statali e dei doveri ecclesiastici che insegnava in modo così untuoso e coinvolgerlo in tutti i tipi di problemi di visione del mondo che non erano ancora maturi per il pensiero del suo volta. Evitò ciò, come ha fatto lo statista pratico di tutti i tempi, e si limitò a esortare i principi a non stabilire un senso di stato che contraddirebbe la legge di Dio, come un altare contro l'altro. Alla fine del suo libro si è persino mosso per condannare la moderna politica di interesse in generale. Oggi, ha spiegato, i principi non possono più realizzare grandi imprese comuni perché le differenze di interessi li dividono troppo. Ma una volta, nei tempi eroici delle Crociate, ci si poteva unire senza altro interesse che quello della gloria di Dio. Gli imperatori greci ostacolavano i crociati. Qual'era il risultato? I barbari prima cacciarono i nostri dall'Asia e poi si sottomisero ai Greci. Ecco il frutto della moderna politica. In un'opera successiva attribuisce alla stessa causa anche il declino della Francia. Poiché la Francia fece amicizia con turchi e ugonotti, la fede si allentò, perché «se si attribuisce ogni cosa a una ragion di stato irragionevole e animale, si scioglie il vincolo delle anime e l'unione dei popoli nella fede». 1)
La teoria di Botero potrebbe quindi essere usata come un buon breviario per la politi
servire i confessori cattolici. Si predicava la sottomissione del proprio interesse alla gloria di Dio, si predicava ancora, cosa non sempre del tutto vera, l'armonia del proprio interesse con l'onore di Dio, e infine, quando si arrivava al punto, si alzava le spalle, a volte lamentando la vittoria del proprio interesse su tutte le altre forze della vita. Ma queste rotture e contraddizioni riflettevano esattamente la pratica politica dei tribunali controriformisti. Uno dei papi stesso, Urbano VIII, diede loro questa seduzione in tempi successivi 1) Le relazioni universali (1595) 2, 8; Vedi sotto per un esempio di mettere gli interessi dello stato al di sopra degli interessi della chiesa e di cadere nelle braccia delle potenze cattoliche nella loro lotta contro Gustavo Adolfo.
Non solo la tradizione ecclesiastica, ma anche umanistica impedì a Botero di ampliare il suo insegnamento con un senso coerente della realtà e puramente empiricamente. Ha preso i problemi e i mezzi di governo su larga scala
Comincio dagli scrittori antichi senza chiedermi se siano applicabili alle condizioni moderne.) Certo, anche quelli più grandi di lui, Machiavelli e Bodinus, non si sono comportati diversamente. Questo metodo umanistico convenzionale si basava non solo sulla venerazione che l'uomo dedicava all'antichità, ma anche sulla tradizionale concezione dogmatica della storia, che vedeva simili e quindi sempre ricorrenti tutti gli eventi storici e le forme di stato e di vita che in essi emergevano. . Botero seppe quindi nominare la migliore e più alta fonte di saggezza politica, non la propria esperienza, che è sempre limitata, né le informazioni dei contemporanei, ma le storie, “perché queste abbracciano l'intera vita del mondo”.
Così lui ei suoi contemporanei vedevano la vecchia e la nuova storia come un unico insieme di esempi, da cui si estraevano massime universalmente valide di governo, per cui esperienze molto relative venivano poi ingenuamente generalizzate. Non mancava l'interesse per le differenze individuali all'interno del mondo reale degli Stati, in
chi visse. Gli autori delle relazioni veneziane fecero di tutto per informare in modo affidabile i loro padroni su di loro, e Botero cercò di soddisfare la stessa esigenza attraverso uno studio su larga scala degli Stati, che pubblicò con il titolo Le relazioni universali 1595. Anche qui promise in procinto di agire sulle cause della grandezza e del pool dei principi più potenti, ma rimase bloccato nella storia puramente statistica e contemporanea e
1) Cfr. in particolare il libro 6 della Ragione di stato sui mezzi di difesa contro i nemici stranieri.
3) Gioda pubblicò la quinta parte non stampata dell'opera nella sua biografia Boteros (1895, 3 voll.).
 
 di solito si accontentava di informazioni reali su forme di governo, finanze, eserciti e rapporti con i principi vicini. Non è ancora arrivato a una descrizione più nitida dei vari sistemi e interessi politici.
Anche il più importante di tutto questo gruppo che lavorò alla dottrina della ragione di stato, Boccalini non lo fece ancora. Ma lui sporgeva lontano da lei attraverso il fuoco personale della vita che brillava attraverso il suo pensiero politico. I problemi che lo preoccupavano e le risposte che dava non erano poi così diverse da quelle di Botero e dei suoi compagni. Ma mentre si sono appiattiti a una convenzione superficiale in questi, sono diventati un'esperienza vera e appassionata e per lui
solo in questo modo svilupparono il loro pieno contenuto storico. Lo spirito del vero Rinascimento e di Machiavelli rivive in lui, ma si sviluppò in uno spirito irrequieto e commovente
Barocco. Ai suoi contemporanei apparve principalmente come un beffardo estremamente divertente, come un maestro dell'ironia e della satira, che guardava sopra il collo e smascherava senza pietà tutte le discipline umanistiche. Ma già qui, e ancor più nei suoi scritti postumi, apparsi molto tempo dopo la sua morte, si rivela a coloro che vissero dopo di lui lo sfondo più profondo del suo pensiero.


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