Speranza
Peter Thomas Geach (* 29. März 1916 in Lower Chelsea, London; † 21. Dezember 2013)
war ein englischer Philosoph und Logiker.
Peter Thomas Geach war der Sohn von George Hender
Geach, Professor für Philosophie in Cambridge, und Eleonora Frederika Adolfina
Sgonina, einer Tochter polnischer Emigranten aus Essen.
Schon in sehr jungem Alter
befasste er sich mit philosophischen Autoren, von denen er einige auch in
späteren Arbeiten immer wieder zustimmend oder ablehnend zitiert (so den Logiker
J. N. Keynes (1887) -- "not a bad old logic book" -- und John McTaggart).
Geach studierte Philosophie am Balliol
College in Oxford.
1938 konvertierte Geach - wie G. E. M. Anscombe, die er 1941
heiratete -- Geachcombes --, M. A. E. Dummett und weitere bedeutende englische Philosophen des 20.
Jahrhunderts - zum katholischen Glauben.
Über Anscombe trat Geach in Kontakt mit Witters, der zwar nie sein akademischer Lehrer war, aber trotzdem
beträchtlichen Einfluss auf ihn ausübte.
Von 1945 bis 1951 war Geach ohne
Anstellung und versuchte, sich mit seinen Publikationen einen Namen zu machen.
1951 bis 1966 lehrte er Logik in Birmingham, Warwickshire, und von 1966 bis 1981 in Leeds, Yorkshire.
Seit
1963 trat er vielfach als Gastprofessor in Polen auf und veröffentlichte mehrere
Aufsätze in polnischer
Sprache.
Obwohl Geach neben G. E. M.
Anscombe, A. J. P. Kenny und M. A. E. Dummett als einer der
bedeutendsten britischen Philosophen seiner Generation gilt, gibt es keine
"Philosophie von Geach" in demselben Sinn, wie bei Willard Van Orman Quine,
Donald Davidson oder Dummett von bestimmten mit ihrem Namen verbundenen
Grundgedanken oder einer auf solchen Grundgedanken aufbauenden Lehre die Rede
sein kann.
Die Rezeption seiner Werke ist mit bestimmten einzelnen Thesen
verbunden, die innerhalb der analytischen Philosophie als feste Bezugspunkte der
Diskussion dienen.
Dazu zählen etwa seine Überlegungen zur logischen Struktur
von Namen, zum Begriff der Relativen Identität und zur Referenz
quantifizierter Aussagen.
Die ersten Publikationen von Geach betrafen vor
allem Fragen der Logik.
Allerdings arbeitete Geach weniger im Bereich der
theoretischen Logik - obwohl er auch einige Beiträge zur Relationen Logik und zur
Mengen Lehre veröffentlicht hat -, sondern beschäftigt sich mit der Frage der
logischen Analyse natürlicher Sprachen.
Konstanter Bezugspunkt seiner
Überlegungen sind die Werke von Gottlob Frege und von Witters.
Im
Unterschied zu den Vertretern der Schule von Rudolf Carnap auf
der einen und der Anhängern der "Ordinary Language Philosophy" (Grice) auf der anderen
Seite, gibt es für Geach keine Trennung von Wittgensteins Werk in eine frühe,
durch die Logisch-philosophische Abhandlung bestimmte, und in eine späte, durch
die Philosophischen Untersuchungen definierte Phase.
Daher beschäftigt sich
Geach nicht - wie die Carnap-Schule - mit den Problemen einer logischen
Idealsprache, verzichtet aber bei seinen Untersuchungen zur Semantik und Logik
natürlicher Sprachen auch nicht - wie die Philosophen der normalen Sprache - auf
logische Formalisierung.
In diesem Punkt berührt sich Geachs Werk stark mit dem
von M. A. E. Dummett.
Geach war innerhalb der analytischen Philosophie einer
der ersten Autoren, die sich systematisch auf scholastische Autoren bezogen und
hat so zur starken Aufwertung beigetragen, die die mittelalterliche Philosophie
in den letzten Jahrzehnten in der englischsprachigen Diskussion erfahren hat.
Besonders befasste er sich mit dem Werk Thomas von Aquins, das er von einem
neuscholastisch verengten Verständnis befreite und dessen philosophischen Rang
er in den Diskussionszusammenhängen des analytischen Denkens wieder zur Geltung
brachte.
Die von Geach zusammen mit A. J. P. Kenny vertretene Thomas-Deutung wird
als "analytischer Thomismus" bezeichnet.
Außerdem ist er Herausgeber der Werke
des PAOLO VENETO.
Daneben beschäftigte Geach sich auch mit Fragen der
Philosophie der Psychologie.
Das 1957 erschienene Buch "Mental Acts" gilt als ein
moderner Klassiker der
Philosophie.
Deutlich getrennt von den
Arbeiten zur Logik und zu anderen typischen Problemen der analytischen
Philosophie sind Geachs Arbeiten zur Religionsphilosophie.
Geach vertritt einen
strengen Katholizismus, der auch insofern orthodox ist, als er auf einem
konsequenten Rationalismus beharrt.
Geach hat in mehreren Vorlesungen
zentrale Lehrstücke der katholischen Religionsphilosophie dargelegt und gezeigt,
wie sich aus der Mode gekommene Begriffe einer essentialistischen Philosophie
("Essenz", "Seele", "Unsterblichkeit"), wie Thomas sie gebraucht hat, aber auch
moralphilosophische Begriffe wie Sünde und Tugend auch auf dem Niveau der
modernen Philosophie gebrauchen
lassen.
Translations from the
Philosophical Writings of Gottlob Frege. Zusammen mit Max Black. Oxford: Basil
Blackwell, 1952.
Descartes.
Philosophical Writings. Zusammen mit G. E. M.
Anscombe. London: Nelson, 1954.
Mental Acts, Their Content and Their Objects.
London: Routledge & Kegan, 1957.
Three philosophers: Aristotle
- Aquinas - Frege. Zusammen mit G. E. M. Anscombe, Ithaca: Cornell UP,
1961.
Reference and generality:
An Examination of Some Medieval and Modern
Theories.
London: Cornell UP, 1962, 3. revid. Aufl. 1980.
God and the soul.
London, New York: Routledge & Kegan; Schocken, 1969.
(Aufsatzsammlung)
Logic Matters. Oxford: Blackwell, 1972.
(Aufsatzsammlung)
Reason and argument. Oxford: Blackwell, 1976.
Providence
and evil. The Stanton Lectures, 1971-2. London: Cambridge UP, 1977.
The
Virtues. The Stanton Lectures 1973-4. London: Cambridge UP, 1977.
Truth, Love
and Immortality. An Introduction to McTaggart's Philosophy. Berkeley: Univ. of
California Press, 1979.
Truth and hope: the Fuerst Franz Josef und Fuerstin
Gina lectures delivered at the "Academy of Philosophy" in the
principality of Liechtenstein, 1998. University of Notre Dame Press, 2001.
Herausgeber
Wittgenstein's Lectures on Philosophical
Psychology, 1946-47. Notes by P.T. Geach, K.J. Shah, A.C. Jackson. Chicago:
Univ. of Chicago Press, 1988.
Sekundärliteratur[Bearbeiten]
Harry A. Lewis
(Hrsg.):
Peter Geach: Philosophical Encounters. Dordrecht, Boston, London:
Kluwer, 1991. (= Synthese Library; 213.) (mit Bibliographie und einer
Autobiographie von Geach)
Luke Gormally (Hrsg.):
Moral Truth and Moral
Tradition. Essays in Honour of Peter Geach.
Dublin: Four
Courts Press, 1994.
Pirmin Stekeler-Weithofer, Geach, in: Mittelstraß
(Hrsg.), Enzyklopädie Philosophie und Wissenschaftstheorie, 2. Aufl., Bd. 3
(2008), ISBN 978-3-476-02102-1 (mit ausführlichem Werk- und
Literaturverzeichnis)
Weblinks[Bearbeiten]
Literatur von und über Peter
Geach im Katalog der Deutschen
Nationalbibliothek
Ascriptivism.[1]
Normdaten (Person): PND: 119000954
(PICA, AKS) | LCCN: n79145630 | VIAF: 108298621 |
Wikipedia-Personensuche
Personendaten
NAMEGeach,
Peter
ALTERNATIVNAMENGeach, Peter Thomas (vollständiger
Name)
KURZBESCHREIBUNGbritischer Philosoph und Logiker
GEBURTSDATUM29.
März 1916
GEBURTSORTLondon
STERBEDATUM21. Dezember 2013
Kategorien:
Träger des Ordens Pro Ecclesia et Pontifice
Philosoph
(20. Jahrhundert)
Analytischer
Philosoph
Logiker
Sprachphilosoph
Religionsphilosoph
Hochschullehrer
(Birmingham)
Hochschullehrer (Leeds)
Hochschullehrer
(Polen)
Brite
Engländer
Geboren 1916
Gestorben 2013
Mann
Monday, December 23, 2013
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