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From the wiki for Kant's sections on 'Pure reason' and 'Ethic':
Als Kant 1781 die Kritik der reinen Vernunft veröffentlichte, hatte sich seine Philosophie grundlegend gewandelt – die Frage, wie überhaupt eine Metaphysik als Wissenschaft möglich ist, müsse vor der Behandlung der metaphysischen Fragen beantwortet werden. Die Kritik handelt die a priori, d. h. vor aller empirischen Erfahrung mögliche, Erkenntnis in vier Abschnitten ab.
Zuerst die Formen der Sinnlichkeit a priori, die reinen Anschauungen Raum und Zeit, welche die Mathematik als apriorische Wissenschaft begründen.
Im zweiten Teil, der transzendentalen Logik, dass bestimmte erfahrungsunabhängige Begriffe, die Kategorien, notwendig auf alle Gegenstände der Erfahrung angewendet werden müssen. Durch diese Anwendung der Kategorien ergibt sich ein System von Grundsätzen, die a priori gewiss sind, wie z. B. die kausale Verknüpfung aller sinnlichen Erscheinungen, und die damit ein legitimes Feld philosophischer Erkenntnisse darstellen. Diese liegen den Naturwissenschaften zugrunde. Doch mit dieser Bestimmung der Kategorien als für die Einheit der Erscheinungen notwendige Verknüpfungsregeln, ergibt sich, dass diese Begriffe nicht auf die Dinge, wie sie „an sich“ sind (Noumena), anwendbar sind.
Im (in der menschlichen Vernunft notwendig entstehenden) Versuch, das Unbedingte zu erkennen, und die sinnliche Erkenntnis zu übersteigen, verwickelt die Vernunft sich in Widersprüche, da keine Wahrheitskriterien mehr vorhanden sind. Die metaphysischen Beweise z. B. für die Unsterblichkeit der Seele, die Unendlichkeit der Welt oder das Dasein Gottes führten zu unauflöslichen Antinomien (Widersprüchen), die Ideen der Vernunft sind nur als regulative, die Erfahrungserkenntnis leitende Begriffe von sinnvollem Gebrauch.
Schließlich behandelt Kant die Methodenlehre und insbesondere die Moral, die an die Stelle der älteren und dogmatischen Metaphysik tritt.
Das Buch wurde 1827 vom Vatikan auf das Verzeichnis verbotener Bücher gesetzt.
Von der zögernden Rezeption und erheblichen Missverständnissen in der ersten Rezension der Kritik der reinen Vernunft veranlasst, veröffentlicht Kant 1783 die Prolegomena, die allgemeinverständlich in die kritische Philosophie einführen sollen. Seine Ethik, die in den Schlusskapiteln der Kritik der reinen Vernunft nur angedeutet ist, führt er 1785 in der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten aus. Hier wird der kategorische Imperativ als Prinzip der Ethik entwickelt, und die Idee der Freiheit, die in der ersten Kritik für die theoretische Vernunft nicht beweisbar war, wird nun als notwendige Voraussetzung der praktischen Vernunft gerechtfertigt. Auch die naturphilosophischen Fragen nimmt Kant wieder auf, und 1786 erscheinen die Metaphysischen Anfangsgründe der Naturwissenschaft, die die newtonsche Physik durch die kritischen Grundsätze begründen und damit ein konkretes Beispiel für die Anwendung der Transzendentalphilosophie liefern.
Nach der Überarbeitung einzelner Stücke der Kritik der reinen Vernunft für die zweite Auflage 1787 erscheint 1788 die Kritik der praktischen Vernunft, die den moralphilosophischen Ansatz der „Grundlegung“ erläutert und ausbaut, und schließlich 1793 die Kritik der Urteilskraft, in deren Vorwort Kant stolz verkündet, dass mit dieser sein kritisches Geschäft abgeschlossen sei und dass er nun „ungesäumt zum doktrinalen“ schreiten werde, also der Ausarbeitung eines Systems der Transzendentalphilosophie. Der eigentlichen Ausarbeitung geht jedoch noch Die Religion innerhalb der Grenzen der bloßen Vernunft (1793) voraus, worin Kant den Vernunftgehalt der Religion untersucht und den Ansatz einer moralisch-praktischen Vernunftreligion, wie ihn schon die Postulatenlehre der zweiten und dritten Kritik entwickelt, weiter erläutert. 1797 erscheint dann der erste Teil des Systems, die Metaphysik der Sitten.
Die Frage: „Was soll ich tun?“ ist die grundlegende Frage der kantschen Ethik. Aber eine Antwort auf diese Frage war erst durch erkenntnistheoretische Untersuchungen in der Kritik der reinen Vernunft möglich, durch die Kant ein theoretisches Fundament für die praktische Philosophie geschaffen hatte.
So untersucht Kant zunächst einmal in der Grundlegung zur Metaphysik der Sitten (GMS) und stärker ausformuliert in der Kritik der praktischen Vernunft (KpV) die Bedingungen der Möglichkeit von Sollensaussagen. Nicht die Religion, nicht gesunder Menschenverstand oder die empirische Praxis können diese Frage beantworten, sondern nur die reine Vernunft. Kants theoretische Überlegungen zur Ethik bestehen aus drei Elementen: Dem sittlich Guten, der Annahme der Freiheit des Willens und der allgemeinen Maxime des kategorischen Imperativs. Sittlichkeit ist das Moment der Vernunft, das auf praktisches Handeln gerichtet ist. Sie ist eine regulative Idee, die im Menschen a priori vorhanden ist.
Der Mensch ist ein intelligibles Wesen, das heißt er ist in der Lage, in der Vernunft unabhängig von sinnlichen, auch triebhaften Einflüssen zu denken und zu entscheiden. Alle vernunftbegabten Wesen, und damit auch der Mensch, sind nicht fremdbestimmt (heteronom), sondern selbstbestimmt (autonom):
„Der Wille ist ein Vermögen, nur dasjenige auszuwählen, was die Vernunft unabhängig von der Neigung als gut erkennt.“
Dies bedeutet, dass die ethische Entscheidung im Subjekt liegt. Kant ist durchaus bewusst, dass die Forderung der Sittlichkeit ein Ideal ist, und dass kein Mensch sie zu jeder Zeit erfüllen kann. Dennoch ist er der Auffassung, dass jeder Mensch den Maßstab der Sittlichkeit in sich hat und weiß, was er nach dem Gesetz der Sittlichkeit tun sollte. Der autonome Wille (der Vernunft) gebietet also die sittlich gute Handlung. Die Vernunft legt dem Menschen die Pflicht auf, dem Gebot der Sittlichkeit zu folgen. Auch einer breiten Öffentlichkeit bekannt geworden ist der Kategorische Imperativ.
1. Naturgesetzformel: Handle so, als ob die Maxime deiner Handlung durch deinen Willen zum allgemeinen Naturgesetze werden sollte
2. Allgemeine Gesetz Formel: Handle nur nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich wollen kannst, daß sie ein allgemeines Gesetz werde.
3. Menschheitszweckformel: Handle so, daß du die Menschheit sowohl in deiner Person, als in der Person eines jeden anderen, jederzeit zugleich als Zweck, niemals bloß als Mittel brauchest
Im kategorischen Imperativ beschreibt Kant das allgemeine Prinzip, nach dem jeder Mensch seine Handlungen moralisch beurteilen kann. Zur Verdeutlichung formuliert Kant den kategorischen Imperativ in der GMS in vier weiteren Fassungen.
„Praktische Grundsätze sind Sätze, welche eine allgemeine Bestimmung des Willens enthalten, die mehrere praktische Regeln unter sich hat. Sie sind subjektiv oder Maximen, wenn die Bedingung nur als für den Willen des Subjekts gültig von ihm angesehen wird; objektiv aber, oder praktische Gesetze, wenn jene als objektiv, d.i. für den Willen jedes vernünftigen Wesens gültig erkannt wird.“
In der praktischen Anwendung muss die gefundene Maxime in sich widerspruchsfrei sein und mit dem tatsächlichen Willen übereinstimmen. Kants Ethik ist also eine Pflichtethik im Gegensatz zu einer Tugendethik, die Aristoteles vertritt. Die konkrete Ausformulierung seiner Ethik nimmt Kant in der Metaphysik der Sitten vor, die sich in die beiden Hauptabschnitte über die Rechtslehre und über die Tugendlehre unterteilt. Weitere Aussagen zur praktischen Philosophie finden sich beispielsweise in der Anthropologie und in den Pädagogikvorlesungen.
Aber das moralische Denken Kants ist untrennbar von seiner Freiheitsauffassung. Ohne Freiheit wäre der kategorische Imperativ unmöglich. Die so genannte transzendentale Freiheit ist in der Tat die Bedingung der Möglichkeit des kategorischen Imperativs. In seinem Traktat Zum ewigen Frieden wird der Grundsatz der Gegenseitigkeit zu einem schließlich alle Staaten und Völker unmfassenden Völkerbund politisch erweitert.
„Denn wenn das Glück es so fügt: daß ein mächtiges und aufgeklärtes Volk sich zu einer Republik (die ihrer Natur nach zum ewigen Frieden geneigt sein muß) bilden kann, so gibt diese einen Mittelpunkt der föderativen Vereinigung für andere Staaten ab, um sich an sie anzuschließen und so den Freiheitszustand der Staaten gemäß der Idee des Völkerrecht zu sichern und sich durch mehrere Verbindungen dieser Art nach und nach immer weiter auszubreiten.“
Kant setzt sich dabei mit den Meinungen englischer Aufklärungsphilosophen zur Willensfreiheit auseinander. Hume beispielsweise behauptet, dass der Mensch den gleichen Kausalketten unterworfen sei wie die Natur. Kant versucht den Widerspruch zwischen dem zeittypischen Denken in Kausalitätsketten und der Notwendigkeit des freien Willens als moralischer Instanz aufzulösen. Dazu betrachtet er den Menschen aus doppelter Perspektive. Zum einen sieht er den Menschen als „Ding“. Hier unterliegt er den Naturgesetzen, also dem Ursache-Wirkung-Prinzip. Als Ding wird er von Trieben, Instinkten, Gefühlen und Leidenschaften gesteuert. Seiner Meinung nach ist der Mensch als Vernunftwesen jedoch auch „Ding an sich“, und gehört damit dem „Reich der Freiheit“ an. Damit hat er die Möglichkeit, der mechanischen Kausalität zu widerstehen und sich an moralischen Prinzipien zu orientieren. Freiheit ist für ihn also nicht Willkür, sondern die Freiheit, Gesetzen zu folgen, die sich die Vernunft selbst gegeben hat. Ein freier Wille ist für Kant also ein Wille unter sittlichen Gesetzen; Freiheit ohne diese freiwillige Unterwerfung ist für ihn keine Freiheit. Damit basieren moralisch schlechte Handlungen nicht auf Willensfreiheit, sondern sind durch die mechanische Kausalität bedingt. Die Würde des Menschen besteht, laut Kant, darin, dass er seinen Instinkten widersteht und selbst Ursache ist.
Und wenn der Mensch in der Tat seine Pflicht erfüllt, ist er nach Kant der Glückseligkeit würdig. Kant beginnt seine Überlegungen zum Thema Glück mit einer umfassenden Kritik des Eudaimonismus. Der Begriff „Glückseligkeit“ (= eudaimonia) beruht seiner Meinung nach auf unsicheren Erfahrungen und veränderbaren Meinungen. Aus diesem Mangel an Objektivität folgert er, dass ein an der eudaimonia ausgerichtetes Leben von eigenen Trieben, Bedürfnissen, Gewohnheiten und Vorlieben geprägt ist. Außerdem folgt für ihn aus der Vielfalt der subjektiven Meinungen über das menschliche Glück, dass keine objektiven Gesetze ableitbar sind. An die Stelle des Glücks setzt er in der Folge die „Würdigkeit zum Glück“. Diese ist für den Menschen, als „Ding an sich“, nur erreichbar, indem er sich den moralischen Gesetzen, also dem kategorischen Imperativ unterwirft. Durch das daraus folgende sittliche Verhalten erwirbt der Mensch dann die Würdigkeit zum Glück. Kant lässt aber offen, wie dieses Glück aussehen wird und wo es dem Menschen widerfährt. Im irdischen Leben ist seiner Meinung nach nur die „Selbstzufriedenheit“ erreichbar. Darunter versteht er die Zufriedenheit des Menschen damit, dass er ein autonomes Leben führt, sich also an der Sittlichkeit orientiert. Obwohl Kant der Meinung ist, dass das eigene Glück für den Menschen nicht erreichbar ist, hält er es für menschliche Pflicht, das Glück anderer Personen zu fördern. Dies geschieht seiner Meinung nach durch Hilfsbereitschaft gegenüber Anderen und uneigennütziges Handeln in Freundschaft, Ehe und Familie. Es ist denkbar, dass Würdigkeit zum Glück meint, dass man durch sein Handeln würdig geworden ist, die Hilfe anderer auf dem Weg zum Glück in Anspruch zu nehmen.
Thursday, July 1, 2010
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